Jeder Schlagzeuger hat beim Aufbau (Set up) seines Drumsets spezielle Vorlieben. Seien es beispielsweise extrem niedrig aufgehängte Toms oder aber auch besonders hoch hängende Becken. Nicht zuletzt hängt das auch von der eigenen Körpergröße ab und somit auch von der Reichweite der Arme.
Du solltest beim Aufbau deines Drumsets aber vor allem darauf achten, dass beim Spielen alle Trommeln und Becken für dich gut erreichbar, und das die Wege zwischen den einzelnen Instrumenten möglichst kurz sind. Lange Wege und ungünstig positionierte Instrumente bedeuten immer auch einen zusätzlichen Bewegungs-, also Energieaufwand, den du vermeiden kannst, wenn du dein Drumset für dich optimal einstellst. |
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Am besten beginnst du den Aufbau deines Sets mit der Bass Drum. Sie ist gewissermaßen das „Herzstück“, um das alle anderen Trommeln und Becken positioniert werden.
Du solltest darauf achten, dass du die Bass Drum mithilfe der justierbaren Füße leicht angewinkelt aufbaust, so dass zwischen dem Spannreifen des Resonanzfells und dem Fußboden ein Abstand von ca. 1-2 cm entsteht. Das verbessert zum einen das Schwingungsverhalten des Bass Drum Kessels, weil die Trommel weniger Kontakt zum Boden hat, zum anderen verkürzt sich dadurch der Pedalweg der Fußmaschine, was dir beim Spielen buchstäblich entgegenkommt. |
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Um ein Verrutschen deines Drumsets, insbesondere der Bass Drum und der HiHat, während des Spielens auf glattem Boden zu vermeiden, solltest du es auf einem ein Stück Teppich (2 x 2 m reichen für die meisten Drumsets aus) aufbauen. Zwar haben die meisten Bass Drums und HiHats in ihren Füssen Metalldorne zum Herausziehen, oder -drehen, wodurch ein Verrutschen verhindert werden soll, allerdings hinterlassen diese Dorne auf Fußböden oftmals hässliche Löcher.
Wenn dein Set up fertig ist, kannst du die Positionen der Stative auf dem Teppich mit Klebeband markieren. Auf diese Weise weißt du beim nächsten Aufbau sofort, wie dein Set beim letzten Mal positioniert war.
Als Musiker sollte man ohnehin immer eine Rolle Gaffer-Tape dabei haben. Das ist extrem stabiles und belastbares Textilklebeband, das man im Prinzip dauernd und in verschiedensten Situationen benötigt. Dieses Gaffer-Tape gibt es im Fachhandel. Seinen Namen hat es übrigens daher, dass die Beleuchter (engl.: Gaffer) in amerikanischen Filmstudios es häufig verwenden.
Die Snare Drum sollte möglichst zentral vor dir und nicht zu hoch aber auch nicht zu tief stehen. Du solltest in einer entspannten Sitzhaltung in der Lage sein, die Snare zu spielen, ohne dabei deine Arme oder Schultern hochzuziehen, oder dich nach vorn beugen zu müssen.
Nach dem Üben solltest du die Hebevorrichtung des Spiralteppichs immer lösen, um ein Ausleihern zu verhindern.
Die Höhe der HiHat-Becken richtet sich ebenfalls nach deiner Sitzhöhe. Stelle sie so ein, dass du sie problemlos von oben mit der Stockspitze oder auch an der Kante mit dem Stockschaft anspielen kannst. Auch bei der HiHat sollte nach dem Üben die Schraube, mit der das obere Becken an der Zugstange befestigt ist, gelöst werden, damit die Feder in der HiHat ihre Spannung nicht verliert. |
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Die Toms sollten ebenfalls gut erreichbar sein und nicht zu weit auseinander hängen. Der Neigungswinkel der Toms sollte so gewählt sein, dass du beim Spielen nicht versehentlich auf den Spannreifen schlägst. Auch das Stand Tom muss für dich durch eine leichte Körperdrehung einfach zu erreichen sein und mit einem leichten Winkel in deine Richtung geneigt sein.
Die Becken solltest du nicht zu niedrig aufhängen. Dadurch kann es passieren, dass sie beim Spielen durch das Ausschwingen auf den Kessel eines Toms schlagen. Das kann sowohl auf den Becken, als auch auf den Toms für hässliche Kratzer sorgen. |
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Du solltest die Schraube, mit der die Becken am Stativ gesichert werden nie zu fest anziehen. Das Becken sollte noch immer frei ausschwingen können. Zum einen wirkt sich dies vorteilhaft auf den Klang des Cymbals aus, zum anderen kann ein zu festes Anschrauben beim Spielen zu Haarrissen im Becken führen. Lass deinen Becken also ihre „Bewegungsfreiheit“. |
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Überhaupt sollten sämtliche Schrauben an deinem Drumset nicht zu fest angezogen sein, damit die Schrauben und Gewinde auf Dauer keinen Schaden nehmen. Drehe alle Schrauben nur so fest, dass du sie ohne größere Kraftanstrengung wieder lösen kannst. Falls du doch mal Schwierigkeiten hast, eine der Flügelschrauben wieder zu lösen, hilft oftmals ein gezielter Schlag mit dem dicken Ende des Drumsticks auf einen der Flügel.
Klappe die Füße der Stative immer möglichst weit auseinander, um einen festen Stand zu gewährleisten. Außerdem solltest du darauf achten, dass bei Galgenstativen das Becken immer über einem der Füße hängt, damit der Schwerpunkt sicher abgestützt ist.
Wichtig ist auch eine richtige Einstellung der Fußmaschine an der Bass Drum. Die Fußmaschine bietet, je nach Preisklasse, eine Reihe von Justierungsmöglichkeiten.
Auf jeden Fall aber lassen sich die Federspannung und die Länge des Schlegel-Schaftes einstellen. Je höher z.B. die Federspannung ist, desto größer wird auch der Kraftaufwand sein, den du zum Spielen benötigst. Bei einer schwergängigen Fußmaschine mit Kettenzug können eventuell ein paar Tropfen Öl auf die Kette ihre Leichtgängigkeit verbessern. |
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Falls du mit deinem Pedalfeeling unzufrieden bist, überprüfe eventuell deine Sitzhöhe. Sie hat entscheidenden Einfluss auf das „Pedalfeeling“. Vielleicht sitzt du zu hoch oder zu niedrig. Ober- und Unterschenkel sollten einen Winkel von ca. 90° zueinander bilden.
Vermeide außerdem beim Spielen das Tragen von zu hohen und schweren Schuhen. Sie können die Bewegungsfreiheit deines Fußgelenks erheblich einschränken. Auch die Schuhsohle trägt zum angenehmen Spielgefühl bei. Mit einer zu glatten Sohle kann man leicht vom Pedal rutschen.
Der Abbau des Drumsets
Falls du dein Drumset abbaust, um es irgendwo zu lagern, solltest du auch ein paar Dinge beachten.
Die Becken sollte man beim Abbauen, bzw. Aufbauen nur am Rand anfassen. Fingerabdrücke sorgen für hässliche Flecken auf den Cymbals und können langfristig zu Roststellen und Grünspan führen.
Die Trommeln zum Lagern niemals übereinander stapeln. Man sieht das zwar häufig in Drumshops und auf Fotos, aber die optimale Aufbewahrung für Trommeln ist das nicht. Das Gewicht der oberen Trommeln kann dazu führen, dass die Felle und Kessel der unteren Trommeln sich verziehen, insbesondere bei längerer Lagerung.
Die Trommeln nur in trockenen Räumen lagern, in denen eine konstante Zimmertemperatur herrscht. Feuchtigkeit, sowie Temperaturschwankungen sind für die teilweise sehr empfindlichen Trommelkessel schädlich und können dazu führen, dass sie sich verziehen.